Aiki Budo Seminar mit Nakajima M. Daishiro Shihan am 25. und 26.11.2017


Impressionen vom Lehrgang mit Takeda Yoshinobu Shihan aus Yokohama

A.K.I. Aikido Wochenendlehrgang mit Takeda Yoshinobu Shihan aus Yokohama

Letztes WE in Bartholomä, einem kleinen Ort auf der schwäbischen Alb, der wieder einmal Gastgeber und Ausgestalter eines ganz besonderen Lehrganges war, gab Takeda Yoshinobu Shihan aus Yokohama, Japan, etwas zum Besten, dass sich weder mit Worten beschreiben noch mit irgend Etwas anderem vergleichen läßt.

 

Es war kein gewöhnlicher Lehrgang, an dem die Teilnehmer bekannte Techniken und Bewegungsabfolgen miteinander, im engeren Sinne körperlichem Kontakt, übten, sondern vielmehr einzig und allein der geistigen Vorstellung der Ausführung einer Technik gewidmet war. Es ging in seiner Gesamtheit um Etwas sehr viel bedeutsameres als der physikalischen Manifestation von Muskelkraft und Hebelgesetzen. Es ging um die Wahrnehmung und dem Verständnis von der bewussten Beeinflussung unserer Umwelt und den Menschen darin.

 

Die Methodik war einfach und zu Weilen langatmig und hat den Meisten sehr viel Geduld abverlangt. Aber am Ende eines fast 5 tätigen Training Marathons, wovon 2 Einheiten in München und 4 weitere in Bartholomä abgehalten wurden, beginnt sich ein Teil des tieferen Sinns zu offenbaren. Vereinfacht geht es um die „eigene, persönliche, Öffnung… im Geiste, im Herzen und damit dem Aufbrechen und Auflösen von Blockaden“. Diese werden körperlich (Entspannung) und geistig (Akzeptanz) wahrgenommen. Durch diese „Öffnung“ versetzt man sich in die Lage, durch erhöhte Wahrnehmung seines Selbst und Anderer in seiner Nähe, eine „Verbindung“ mit seiner Umgebung (mittelbar) und Personen darin (unmittelbar) einzugehen. In der Regel erfolgt dies am Anfang natürlich durch die visuelle Wahrnehmung und dem unbewussten Lesen und Interpretieren der Körpersprache der beteiligten Personen als Ganzes. Nun sollte man in der Lage sein durch eine „Veränderung“ der „eigenen“ Situation oder in der Übung „Position“ aufgrund dieser „Verbindung“ eben auch die Situation bzw. Position des Anderen, des Übungspartners, des Nage zu verändern. Aus zwei unterschiedlichen Intentionen wird Eine Idee, die durch die Initiative des Uke dem Nage die Richtung weist. Durch eine gedachte unendliche Ausdehnung in den Raum hinein wird ein Stillstand der Bewegung, die durch Uke und nun gemeinsam mit Nage initiiert wurde, verhindert.

 

Eine mir vertrautere, wissenschaftliche Erklärung dieser besonderen Trainingslehre ist nach meinem Verständnis die Beschreibung über die Spiegel Neuronen in unserem Gehirn. Bei diesem Phänomen laufen unbewusst die exakt gleichen Verhaltensmuster mit Bezug auf Wahrnehmung und der Interaktion mit der Körpersprache einer anderen Person ab. Es ist das evolutionäre Selbstschutz Vermächtnis, das Säuglinge heute noch „unbewusst“ einsetzen, um das Fremde, das Unbekannte, das Bedrohliche durch ein einfaches Lächeln in Sympathie, Vertrautheit und Geborgenheit umzuwandeln vermögen.

 

Die Prinzipien des sich „Öffnen – Verbinden – Verlängern – Führen – Kontrollieren“ ohne physischen Kontakt und ohne Widerstand sowie ohne Stillstand ist nach meinem Verständnis die Grundlage dieser abstrakten Übungsweise. Für Anfänger und skeptische Fortgeschrittene (wie ich mich zur Zeit sehe) ist die Hilfestellung „über den körperlichen Kontakt“ diese Erfahrung zu vertiefen durchaus akzeptabel und in dieser Hinsicht auch zielführend.

 

Die Idee, die Vorstellung aber von der tatsächlichen Umsetzbarkeit dieser Prinzipien in einer Anwendung sollte langfristig und beim Üben dauerhaft besonderes Augenmerk genießen.

 

Zu guter Letzt möchte ich mich bei Anke und Erwin für die Einladung und Organisation des Lehrganges bedanken. Des Weiteren möchte ich mich auch bei André Otome für die einzigartige Gelegenheit bedanken seinen heutigen Aikido Lehrer und Mentor kennengelernt zu haben.

 

André  


Lehrgang André Jablonski am 15. und 16.7.2017 in Bartholomä

AIKI BUDO

hs. Drei Kampfkünste vereint in einem Meister: Beim Wochenend-Lehrgang AIKI BUDO am 15. und 16.7.2017 in Bartholomä zeigte der Ulmer Aikidoka André Jablonski, wie sich Techniken aus Aikido, Daitoryu und Kyusho Jitsu wirksam kombinieren lassen.

Aikido nimmt Angriffsenergie auf und leitet sie so um, dass der Angreifer zu Boden fällt oder sich hilflos in einem Hebelgriff wieder findet. Entstanden ist es aus Daitoryu. Dieses setzt dem Angriff zunächst eine eigene Anspannung entgegen, um sie gleich wieder zu lösen und damit den Angreifer „in ein Loch fallen zu lassen“. Hat er so sein Gleichgewicht verloren, kann man ihn werfen oder verhebeln. Die dritte Kampfkunst im Lehrgangsprogramm – das Kyusho Jitsu - ist sozusagen Akupunktur zur Selbstverteidigung. Sie kennt die empfindlichen Schmerzpunkte des menschlichen Körpers. Wenn man diese durch mehr oder minder sanfte Berührungen aktiviert, wird der Angreifer plötzlich sehr nachgiebig und jede Abwehrtechnik funktioniert gleich doppelt so gut.

André Jablonski – dritter DAN Aikido – führte in sehr abwechslungsreichen Trainingseinheiten durch alle drei Kampfkünste und löste auch bei erfahrenen Schwarzgurträgern manches Staunen und Aha-Erlebnis aus. Zum Abschluss wurde er gleich gebeten, nächstes Jahr wieder einen Lehrgang zu geben.

 

André


Iai-Jutsu Seminar mit Sekiguchi Komei, Bartholomä den 06.05.2017

Ich einen Tag zum Iai-Jutstu Seminar Sekiguchi Komei nach Bartholomä gefahren. Der Lehrgang selbst war das ganzen Wochenende, von Freitag bis Sonntag. Ich wollte Sekiguchi Sensei sehen und ihn, sein Budō und seine Techniken erfahren.

 

Zum Lehrgang selbst; an diesem Samstag fanden 8 Stunden Training statt, beginnend um 6 Uhr morgens bis zum Schluss um 18 Uhr. Des Weiteren waren ca. 25 Budōkas anwesend und der Lehrgang war zweisprachig Japanisch und Englisch. Sekiguchi Sensei hat erst auf japanisch die Technik bzw. die Gegebenheiten zur Technik erklärt und dann hat dies eine Schülerin für uns auf Englisch übersetzt.

 

Im ersten Teil des Lehrgangs zeigte Sekiguchi Komei, Katas bzw. eine Abfolge von Katas mit einer großen Varianz neben der „Kihon“-Form (Grundfrom). Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die „Shinobu“ Formen, Techniken im dunkeln oder aus dem Hinterhalt bei Nacht. Bei denen man Geräusche zum verwirren des Gegners verwendet, damit ist gemeint das man sich lautlos bewegt und bewusst mit der Schwerspitze irreführende Geräusche erzeugt um einen Vorteil zu erhalten. Die zweite Kata-Gruppe die mir noch sehr gut in Erinnerung ist, sind die Techniken zum Teilen einer Menschenmenge ohne unnötiges Blutvergießen, sehr interessant und die Handbewegungen dazu haben etwas fliesendes und anmutiges.

 

Im zweiten Teil haben wir dann vor allem die Kumitachi-Formen geübt, auch hierbei hat Sekiguchi ein Vielzahl von Varianzen einfliesen und sehr häufig die Partner wechseln lassen damit man mit allen üben konnte und sich nicht auf jemanden vom Timing einstellen konnte.

 

Auch als Anfänger kann man seine Lehrgänge empfehlen, auch wenn es mir anfänglich schwer gefallen ist immer auf anhieb die Schrittfolge richtig aufzufassen und dies dann vor allem auch umzusetzen. Ich habe für mich auch noch weiter kleiner Punkte mitgenommen die ich versuche zu verbessern. Ansonsten war es eine kleine sehr angenehme Gruppe zum Erlernen des gezeigten, mir hat die Varianz und Sekiguchi`s Art gefallen. Des Weiteren konnte ich sogar ein wenig von Sekiguchi`s Japanisch verstehen und mit der englichen Übersetzung seiner Schülerin abgleichen. Leider haben wir am Samstag keine Naginata-Dō gemacht, den ich hätte gerne noch gesehen und erfahren wie man sich mit der Naginata bewegt. Doch auch sonst war der Lehrgang sehr gut und ich kann sagen, dass man nach 8 Stunden Training mit dem Schwert mental am Ende ist auch wenn es körperlich durchaus noch gehen würde.

 

Schorsch